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Iris Caren von Württemberg- Poesie

 Iris Caren von Württemberg
Weihennacht

Nachtgeweißt
Die Tage der Weihe des Kindes

Ein Schimmer Sonne
hellt die Stirn von Tausenden
spricht zu ihnen stumm
von morgen

Die Nächte sind offen
die Erde webt ein neues Kleid
will atmen
das neue Jahr schläft noch
in ihrem Schoß

Ihr müsst leise sein
die Tage der Weihe sind kurz
das Kind spielt silbern darin/

Geweißt ist die Nacht
und von Träumen geweitet

Stiller die Zeit
und dem Schweigenden gleich-

Gedicht von Iris Caren von Württemberg,  wurde 1995 in ihrem Lyrikband, Flugasche Verlag Stuttgart, Titel  "Nacht/Visionen" veröffentlicht, (vergriffen).

Iris Caren von Württemberg: Poesie

Die kleine graue Wolke
treibt regenlos
schwindet/

Sonnenfäden allein
halten Nacht an
vertreiben
blaugraue Gedanken
in dir –

Iris Caren von Württemberg

Die Einsamkeit des Denkers, Gedicht von Herbert Karl Harry Metzger

Die Einsamkeit des Denkers

ist die Fülle seines
denklebendigen Erlebens.

Die Fülle ist ihm Geschenk
aus dem Herzall
stetig schöpferischen Bewirkens.

Er durchtränkt sein Gemüt
mit dem Ewigschaffensliebesstrom
aus des
Vatergeistlebens-Allseinsbegnaden.

Er will – befreit durch  IHN,
aus der Tiefe seines Innen
sein und tun, immerzu darum ringend:

Wie   E R   Will.

Herbert Metzger (Schriftsteller, geb. 1924)



Nachtrag : das Gedicht erschien jetzt im Almanach deutscher Schriftstellerärzte 2015, herausgegeben von Dietrich Weller, Verlagsgesellschaft W.E.Weinmann e.K., Filderstadt. Herbert Metzger ist seit Jahren dort mit Texten und Gedichten vertreten, weitere Bücher von ihm (Preisträger des Wettbewerbes Ältere Menschen schreiben vom Ministerium f wiss. u. Kunst BW) gibt es u.a. im Möllmann Verlag.

Iris Caren von Württemberg: Poesie

Weißer Wind
an Land
wo es tönt
und blaut im Haus
des wogenden Nass -

Tore geöffnet
für Sonnenflocken
aufgehellt
noch ehe zu finstern beginnt
was wässern geworden/

Iris Caren von Württemberg

KINDESMÖRDER- Gedicht von Imre Török

KINDESMÖRDER- Gedicht von Imre Török

(Auszug aus meinem Buch "Briefe aus dem siebten Himmel", veröffentlicht Ende 2013)

Wer hierher in den siebten Himmel gelangt, lässt sehr viel zurück.

Doch es bleibt das Alter. 
Junges Alter.
Diese siebte Dimension ist das Jenseits der früh und gewaltsam 
umgekommenen Kinder. Der von Menschenhand umgebrachten Kinder. 
Deren Hort ist unser Himmel. 
Kinder, die bei euch auf der Erde Kinder waren. 
Wir alle hier kamen grausam dort bei euch um.
Starben. 
Wie schön dieses Wort klingt, wenn es die Klänge, die Klangfarbe wechselt.
Ich sterbe.
Du stirbst. 
Wir starben. 
Sind gestorben. 
Und stürbe niemand, niemand zu früh, um wie viel Hoffnung wären wir 
reicher.

Was aber tatet ihr, Kindesmörder!

Alle hier starben, bevor sie die Fähigkeit erlangt hätten, um ihr Leben, um ein Weiterleben zu kämpfen. Alle starben, ohne die todbringenden irdischen
Verhältnisse begriffen zu haben. Starben ohne jede Chance, etwas auf Erden verändern zu dürfen.
Wir alle hier haben nicht die Reife, nicht das Alter erlangen dürfen, um irgendetwas vom Sinn des Lebens und Sterbens bei euch zu verstehen.
Wir starben nicht, wir wurden gestorben! 
Weil Erzeuger auf ihrem Lebensweg zu Kindesmördern geworden sind.


Iris Caren von Württemberg: Poesie

Metamorphose 

Alles ist Metamorphose,
ist Wandlung im Kleinen,
im Großen, 
im Innen,
im Außen,
ist immerwährendes Fliessen.

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Von der Schönheit:
Sie liegt in einem Blick, der geöffnet in die Ferne,
wo eine Landschaft von Begegnungen erzählt
die bewahrt in einer anderen Zeit,
gelebte Lieben im unberührten Gras,
vielleicht,
oder nur eine Berührung am Baumstamm,
geschützt, gehalten
für einen einsamen Augenblick,
zweisam

Sie wird lebendig
in den Bewegungen des Kindes,
windleicht, sanft gedreht im
rhythmischen Wirbel der Chakren –
aufgesogen von Luftgeistern, ungesehen.
Das Kind berührt den Baum mit seinem Haar,
verbindet sich wie durch Engelshand
mit dem Asthaar,
luftig,
geschwungen.
 /Seelenbrücken –

Erschaue die Schönheit des alterslosen Seins,
das in uns liegt,
hinter dem Augenlicht
im Lächeln, auf Wangen
jene gezeichnete Sprache des Herzens

Iris Caren von Württemberg